Es gibt eine ganze Menge an Zubehör, mit dem man besser, schneller und weiter laufen kann. Einiges davon ist Mumpitz, anderes durchaus sinnvoll. Die folgende Liste ist keinesfalls abschließend und spiegelt meine eigenen Erfahrungen wieder…

Stirnlampe und Armreflektoren: Unverzichtbar bei Läufen im Dunkeln! (OK, auf die Armreflektoren verzichte ich doch, weil meine Jake ihren Job übernimmt.) Gerade im Wald ist es sehr hilfreich, wenn man den Weg noch erkennen kann. Und da Straßenbeleuchtung auf Waldwegen nicht immer so stattfindet, wie man es in der Großstadt kennt, ist so eine Stirnlampe durchaus ein nützliches Accessoire. Außerdem gibt es immer wieder Autofahrer, die zu blöd sind, das Fernlicht auszuschalten, wenn sie mir entgegenkommen – und so eine Stirnlampe kann auch hell sein…

Brustgurt: Unverzichtbar, wenn man nach der Herzfrequenz trainieren will. Das Herzfrequenztraining ist allerdings eine Wissenschaft für sich, der ich – vielleicht irgendwann – einen eigenen Artikel widmen werde… Brustgurte sind um einiges genauer als die Handgelenksensoren der Fitnessarmbänder, die seit einiger Zeit auf dem Markt sind.

Startnummernband: Sicherlich kein Muss, aber für jemanden, der im Jahr an mehreren Volksläufen teilnimmt, ein nützliches Utensil: Es ist üblich, dass die Ausrichter von Laufveranstaltungen Sicherheitsnadeln ausgeben, mit denen die Startnummern am Hemd befestigt werden. Das funktioniert grundsätzlich, allerdings scheinen Funktionsshirts sehr fein gewebt zu sein – so fein, dass man sich mit den Nadeln „Laufmaschen“ stechen kann. So ein Startnummernband ist da sehr hilfreich…

Trinkflaschengürtel: Gerade bei längeren Läufen (ab etwa 15 Kilometern, im Sommer auch schon ab neun oder zehn) drängt es sich auf, etwas zu trinken mitzunehmen. Hier sind Trinkflaschengürtel sehr hilfreich. Bleibt noch die Frage: Was trinkt man unterwegs? Hier gibt es kaum Vorschriften. Nicht mitnehmen würde ich Alkoholika, Milchprodukte und Softdrinks (Cola, Brause etc.). Sinnvoller ist entweder Wasser (pur oder mit ein wenig Fruchtsaft vermischt – für den Geschmack) oder ein isotonisches Getränk. Hier gilt: Ausprobieren – manche dieser Getränke haben vielleicht eine wissenschaftlich geprüfte Wirkung, sind aber so süß, dass sie das Durstgefühl eher verstärken. (Kleine Anekdote am Rande: Beim Hamburg Marathon wurde erst Wasser ausgegeben, und ein paar Meter weiter ein isotonisches Getränk. Ab der zweiten Verpflegungsstelle habe ich den Wasserbecher mitgenommen, das andere Zeug reingekippt und dann das Wasser hinterher – das war dann zu erstragen…)

Trinkrucksack: Für die längeren Läufe (so lang, dass der halbe Liter, den man in den Trinkflaschen am Gürtel mitführen kann, nicht ausreicht) empfiehlt sich ein Trinkrucksack. Der hat eine Blase, in die das Getränk eingefüllt wird, und einen Schlauch, der nach außen geführt wird. Vorteil: Man muss nicht unbedingt anhalten, um zu trinken (auch wenn das ein wenig Übung erfordert). Außerdem kann man noch etwas anderes mitnehmen – natürlich nichts großes, vielleicht maximal noch eine Jacke, falls man in einen unerwarteten Kälteeinbruch gerät oder – aus welchen Gründen auch immer – den Lauf abbrechen und zu Fuß nach Hause gehen muss.

Essen: Natürlich nimmt man auf einen kurzen Lauf kein Essen mit (auch wenn ich mal die Idee hatte, Haxe-To-Go patentieren zu lassen). Nichtsdestotrotz ist es nicht verkehrt, bei längeren Läufen (so ab 12 Kilometer) einen Power-Riegel mitzunehmen. Diese Riegel enthalten hauptsächlich Kohlehydrate, die relativ schnell in Energie umgewandelt werden. Auch hier gibt es alle möglichen Varianten von furztrocken bis hin zu „wird immer mehr im Mund“ (also so ähnlich wie Montageschaum vom Bau).

MP3-Player: Sicher nicht zwingend erforderlich. Ich habe allerdings festgestellt, dass ich ohne Musik oder Hörspiel bzw. Hörbuch nicht laufen kann – das ist mir viel zu langweilig. Sicherlich sind die Geschmäcker hier verschieden; ich habe von Freunden gehört, dass sie nicht mit Musik oder ähnlichem laufen können, für mich ist das allerdings nichts. Kleiner Tipp: Man stellt den Player nicht auf laut – in einem Land, in dem man der Krankenkasse nachweisen muss, dass der dreijährige Sohn keine Einkünfte aus selbständiger Arbeit hat, kann es durchaus passieren, dass die GEMA oder irgendein anderer Rechteverwerter aufkreuzt und dem Lauf ein schnelles Ende bereitet. Außerdem ist es für die anderen Läufer nervig, die vielleicht nicht den eigenen Musikgeschmack teilen. Für den Läufer, der sich entschließt, seine eigene Hintergrundberieselung mitzuführen, unverzichtbar sind deshalb…

Kopfhörer: Auch die gibt es in verschiedenen Farben, Größen, Formen und Anschlussarten. Der Standard dürfte der 3.5mm Klinkenanschluss sein. Sehr charmant sind sicher auch Drahtlose Kopfhörer, über Bluetooth angebunden werden. Die haben den Vorteil, dass man sich nicht mit dem Kabelsalat herumärgern muss (auch ein einfaches Kopfhörerkabel kann nerven); dafür können kabelgebundene Kopfhörer nicht aufgrund eines leeren Akkus ausgehen (auch das kann nervig sein, besonders, wenn man noch 15 Kilometer vor sich hat). Viele MP3-Player verfügen nicht über eine Bluetooth-Schnittstelle. Deshalb kann es sinnvoll sein, das…

Handy mitzunehmen: Mal abgesehen davon, dass ein Handy im Notfall auch als Navigationsgerät gute Dienste leisten kann, ist es auch sehr nützlich, um jemanden anzurufen. Natürlich soll man beim Laufen nicht telefonieren, aber man stelle sich einmal vor, was im Falle einer Verletzung passiert: 10 Kilometer von zuhause entfernt, natürlich kein Geld für den Bus dabei. Aber ein Handy… Oder man stellt fest, dass man sich übernommen hat. Dann ist ein Anruf zuhause oftmals das letzte Mittel: „Schatz, hol mich ab. Bring was zu trinken mit – und ein Sauerstoffzelt!“ Ein Handy bietet außerdem noch Platz für eine…

Laufapp: Sicherlich kein zwingendes Muss, trotzdem sinnvoll, um die Trainingsaktivitäten aufzuzeichnen und auszuwerten. Mit den GPS-Sensoren moderner Mobiltelefone gelingt eine recht genaue Aufzeichnung der zurückgelegten Strecke; eine Stoppuhr ist ebenfalls leicht zu realisieren, so dass die gelaufene Geschwindigkeit einigermaßen genau (GPS sendet zwar Korrekturdaten, die die Genauigkeit auf ein bis drei Meter eingrenzen, ob diese Daten aber vom Smartphone empfangen bzw. ausgewertet werden, wage ich mal zu bezweifeln, so dass Abweichungen von bis zu 20 Metern durchaus möglich sind) ausgerechnet werden kann.

Pflaster: Nie verkehrt. Da ich ja keinen Sport-BH trage, kann es vorkommen, dass das Funktionsshirt an den Brustwarzen scheuert. Wenn die erstmal bluten, ist es fürs Pflaster aber schon zu spät. Deshalb: Vor dem Lauf abkleben… Alternativ kann man die Nippel auch mit Melkfett oder Vaseline einschmieren, aber das hinterlässt unschöne Flecken im Hemd.