Mit der Zeit hat sich einiges an Hardware-Kram angesammelt – ein paar NUCs, diverse Raspis, was man halt alles so braucht (oder auch nicht). Außerdem hab ich noch einen HP Microserver Gen8 hier rumstehen, auf dem mein Univention-System läuft. Der ist laut, alt, groß, langsam und verbraucht Strom. OK, das tun alle anderen auch, aber der HP-Würfel braucht etwas mehr…

Grund genug, eine Bestandsaufnahme zu machen und zu gucken, was sich wie verschlanken, konsolidieren, abschaffen oder virtualisieren lässt. Dabei wurde schnell klar, dass die Raspis und zwei der NUCs mit dedizierten Aufgaben betraut sind, die man auch mit virtuellen Maschinen erfüllen kann.

In meinem Netzwerk werkeln diverse Server, Anwendungen und Dienste:

  • Domäne
    Meine Heim-Domäne wird mit dem Univention Corporate Server betrieben (zum einen ist ein Windows Server etwas ressourcenhungriger, zum anderen etwas – und wenn ich „etwas“ sage, meine ich „sehr viel“ teurer)
  • Home Assistant
    Wir haben diverse SmartHome-Geräte zuhause. Leider sprechen die nicht wirklich miteinander (ja, man kann HomeMatic und Philips Hue miteinander verbinden, aber toll finde ich persönlich das nicht). Es braucht also ein Stück Software, das mit allen Komponenten kann. Am Markt gibt es diverse, auch kostenlose, Anwendungen, die das hinkriegen; wir haben uns vor einiger Zeit für Home Assistant entschieden und kommen damit ganz gut klar.
  • Dokumentenmanagement
    Meine Regierung hat mich beauftragt, die ganzen Ordner, in denen Unterlagen abgeheftet sind, die man einmal alle fünf Jahre braucht, einzuscannen und abzulegen, damit wir etwas mehr Platz im Regal haben. Ich wollte dafür ein Dokumentenmanagementsystem haben; nach einigem Überlegen sind wir bei ecoDMS gelandet, das seitdem auf einem der NUCs vor sich hin läuft.
  • Kleinkram
    Zusätzlich dazu haben wir noch einen Passwort-Manager laufen, der unsere Passwörter verwaltet (was sollte er auch sonst machen) und bei uns zuhause speichert – Passwörter in der Cloud muss man mögen (und vor allem dem Anbieter vertrauen). Und natürlich läuft auch noch ein Reverse Proxy, über den einige der heimischen Dienste von außerhalb unseres Netzwerks erreichbar sind.

Das alles lässt sich – ausreichend potente Hardware vorausgesetzt – auf einem einzigen System virtualisieren. Ich habe kürzlich ein ThinkCentre Tiny M80q von Lenovo bekommen. Das hat einen Core i7-Prozessor, 16 GB RAM und eine 512 GB M2-SSD. RAM und Plattenplatz sind selbstverständlich noch ausbaufähig, für den Anfang sollte es aber allemal reichen. Und der Prozessor wird sich mit Sicherheit langeweilen bei dem, was ich damit vorhabe.

Einen Vorteil hat die Idee, den ganzen Kram auf einem Rechner zu virtualisieren, noch: Statt mehrerer Netzwerkkabel und Netzteile habe ich nur noch ein einziges von beiden – das reduziert den Kabelsalat beträchtlich…

Eine Sache muss klar sein: Das ist ein rein privates Setup – im Firmenumfeld würde ich auf andere Hardware setzen (mehr als ein Sever, redundante Speichersysteme, zwei Netzteile pro Gerät) etc. Für zuhause reicht ein kleiner Rechner. Wenn der mal ausfällt oder abraucht, ist das sicherlich ärgerlich, aber irgendwie zu verschmerzen. Notfalls wird Ersatz beschafft und das Ganze neu aufgesetzt (man hat ja sonst nichts zu tun)…

In den nächsten Artikeln werde ich nach und nach zeigen, was ich wie gelöst habe. Dabei geht es mir nicht unbedingt darum, die für alle perfekte Anleitung zu schreiben, mit der jeder alle Probleme lösen kann. Viel mehr soll diese Artikelserie mir helfen, mich daran zu erinnern, was ich wie gemacht habe – damit ich, wenn die Hardware tatsächlich mal abraucht – weiß, wie ich alles wiederhergestellt kriege… Aber vielleicht findet der ein oder andere ja auch etwas, das er für sich verweten kann…