Nachdem wir im letzten Jahr nicht im Skiurlaub waren, sollte es heuer mal wieder soweit sein. Anfang Februar sind wir mit Oma und Opa nach Serfaus in Tirol gefahren. Am Freitagmorgen ging’s los Richtung Süden. Übernachtet haben wir auf der Hinfahrt in Weißenhorn. Das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Memmingen.

Am nächsten Morgen sind wir weitergefahren – am Grenztunnel in Füssen hat’s ein wenig gedauert, so dass wir erst Mittags im Hotel ankamen. Wir haben dann unsere Skier zum Depot gebracht – sehr charmant, weil wir so nicht mit den Skischuhen vom Hotel zur Seilbahn und nachmittags zurückgehen müssen. Da wurde es dann interessant: Ich musste meine Skier neu einstellen – die Bindungen waren so justiert, dass sie aufgehen, wenn sich ein Klops mit 130kg auf die Nase legt. Mittlerweile wiege ich aber – zumindest in Skiklamotten – „nur“ noch 100 kg – da müssen die Bindungen angepasst werden, damit die Skier abfallen, wenn ich mir die Piste aus nächster Nähe angucke. Technisch läuft das so ab, dass an jedem Ski eine Schraube verstellt wird (ich selber habe davon keine Ahnung und kann das daher nicht selber machen). Dieses Drehen hat im Sportladen stattliche 15 Euro gekostet – damit ich die bezahlen „durfte“, musste ich mich mit Name, Anschrift, Alter und Gewicht registrieren. Ohne das rühren die Herrschaften in diesen Geschäften keinen Finger. Das fand ich irgendwie reichlich dreist: Dass ich mein Gewicht benennen muss, kann ich noch nachvollziehen, aber die übrigen Daten sind nicht erforderlich, um die Bindung einzustellen. Naja, hat sich halt Erwin Mustermann aus Musterstadt registriert.

Immerhin waren die Bindungen danach korrekt eingestellt – die Skier haben sich tatsächlich von den Schuhen gelöst, als ich etwa 200 Meter der Piste im Blindflug à la Homer Simpson zurückgelegt habe…

Von sieben Skitagen hatten wir an sechs traumhaftes Wetter. Und was mir persönlich gefallen hat: Früher musste ich alle 200 Meter auf der Piste anhalten, um zu Atem zu kommen. Das hatte zur Folge, dass die anderen auf mich warten mussten. Dieses Jahr nicht! Dieses Jahr habe ich gewartet – und mir Sprüche angehört wie „Wenn du nicht mehr kannst, kannst du gerne mal anhalten. Du musst die Piste nicht in einem Rutsch bis zum Ende fahren.“ — Ich hab’s genossen 🙂

Das Hotel hat uns eigentlich sehr gut gefallen: Unser Zimmer war riesig und auch zu viert nicht zu eng. Alles war sehr sauber, das Personal sehr nett das Essen gut (es hat mich nicht vom Hocker gehauen, war aber durchaus lecker). Aber der Service beim Essen ging gar nicht! Die Bedienung war total unstrukturiert: Alle Kellner – insgesamt waren es vier bis fünf – haben überall bedient. Das hat dazu geführt, dass einige Tische regelrecht belagert wurden, während andere (unser zum Beispiel) ebenso regelmäßig warten mussten. Und mit Kindern eine Stunde auf den ersten Gang zu warten geht mal gar nicht. Als die Kellnerin dann endlich mal vorbeikam, hatte ich gerade mein Handy in der Hand und meinte zu ihr: „Gut, dass Sie kommen, ich wollte gerade an der Rezeption anrufen und fragen, ob wir auch mal bedient werden“. Leider hat sie mich nicht verstanden…

Abgesehen davon war es ein schöner Urlaub. Die Kinder hatten ihren Spaß in der Skischule – dort gab es am letzten Tag ein „Rennen“: Die Kinder mussten einen etwa 50 Meter langen Parcours (einmal links, einmal rechts, den Rest geradeaus) in möglichst kurzer Zeit hinter sich bringen. Der Junior ist Erster in seiner Gruppe geworden, seine Schwester (in derselben Gruppe) Dritte. Er hat außerdem noch einen Pokal gewonnen, weil er von allen Kindern der Skischule Drittschnellster war.

So hatte jeder etwas vom Urlaub: Opa sein Skifahren, Oma ihre Grippe, die Kinder ihre Skischule, Mama ihre Sauna und ich Skifahren und abends ein Hefele…

Die Rückfahrt war ziemlich unspektakulär. Übernachtet haben wir in Hannoversch Münden in einem sehr schicken Fachwerk-Hotel, und jetzt hat der Norden uns wieder…